Nachhaltige Entscheidungen – wo anfangen?

Nachhaltige Entscheidungen – wo anfangen?

Vielleicht geht es dir wie mir, als ich zum ersten Mal über nachhaltige Mode gelesen habe. Reduce, Reuse, Recycle oder Redesign kannte ich schon und dachte: „Hmm, ja, ich lebe nachhaltig.“

Doch bei Materialien oder Herstellungsverfahren fühlte ich mich wie in meinem allerersten Portugiesischkurs – alles war neu und aufregend, aber auch ziemlich verwirrend.

Mein Ziel war, nachhaltige Materialien zu verstehen, um bewusster einzukaufen. Und schnell wurde klar: Es ist kompliziert. Gerade hatte ich gelernt, dass ein Material nachhaltig ist, da hieß es: „Ja, aber der Herstellungsprozess verbraucht Unmengen Wasser!“

Puh, das frustriert. Trotzdem wollte ich nicht aufgeben. Kleine Schritte sind besser als Stillstand, oder? Also begann ich von vorne, nahm mir meine Notizen und arbeitete mit Kärtchen, so als würde ich eben eine Fremdsprache lernen. Denn eines wurde mir schnell klar: Nachhaltigkeit umfasst viele, manchmal zu viele Aspekte. Und manchmal klingt etwas einfach zu banal, um richtig zu sein, aber dann stellt sich heraus: „Doch! Genau so ist es.“

Chaos on a desk, notes everywhere

Nachhaltigkeit wie eine Fremdsprache angehen

Viele Tabs geöffnet, Tabellen und schriftliche Notizen auf dem Schreibtisch – ich begann, Nachhaltigkeit wie das Erlernen einer Fremdsprache zu betrachten – eine Sprache, die man Schritt für Schritt lernen kann.

Am Anfang versteht man nur Bahnhof, klar. Die Begriffe klingen kompliziert und die Zusammenhänge sind verwirrend. Nachhaltigkeit fühlte sich lange wie ein anderes Universum an, besonders wenn es um Materialien ging. Wer versteht schon die chemischen Formeln auf Wikipedia? Aber wie bei einer Fremdsprache hilft es, dranzubleiben, die "Vokabeln" zu lernen und sich immer wieder herauszufordern. Man macht Fehler, stolpert – und genau dadurch lernt man.

Also machte ich mir Notizen, Tabellen (Ja, ich liebe solche Dinge wirklich!) und lernte die Basics – so wie Vokabeln. Vor allem die Zusammensetzung der Textilien wollte ich durchschauen, um die Etiketten der Kleidung lesen zu können.

different images of index cards

Ich teilte die Materialien in drei Kategorien ein:

  • Naturfasern oder Naturmaterialien:
    • Alles, was direkt aus der Natur kommt – pflanzliche Fasern wie Baumwolle oder Leinen und tierische Materialien wie Wolle, Kaschmir-, Alpaka-, Merinowolle, Seide, Daune usw.
  • Pflanzenbasierte Kunstfasern oder halbsynthetische Materialien:
    • Chemiefasern, die aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt werden, wie zum Beispiel Viskose, Celluloseacetat, Lyocell usw.
  • Kunstfasern oder synthetische Materialien:
    • Erdölbasierte Materialien und Kunststoffe wie Polyester, Nylon, Polyamid, Elasthan oder Polyacryl, PVC, PU usw.
graphical representation of the table described in the previous paragraph

Dranbleiben und Schritt für Schritt besser werden

Mit diesem Überblick konnte ich schon etwas anfangen. Die meisten Klamotten und Accessoires, die wir so kaufen, bestehen aus den Materialien der Tabelle. Mir ging ein Licht auf, und ich war angefixt. Ha! So schwierig war das doch nicht. Aber leider, wie beim Fremdsprachenlernen, tauchten irgendwann die "falschen Freunde" auf.

Die falschen Freunde

So nenne ich diese fiesen "ja, aber" der Nachhaltigkeit. Diese "falschen Freunde" der Nachhaltigkeit sind Materialien, die auf den ersten Blick gut klingen, aber beim genaueren Hinsehen ihre Tücken haben.

Zum Beispiel wird oft veganer Lederersatz als umweltfreundliche Alternative beworben. Doch viele vegane Lederprodukte bestehen aus Kunststoff, wie PVC oder PU, die erdölbasiert sind und nicht selten wunderschöne Orte vermüllen. Auch wenn sie tierfreundlich sind, sind sie oft nicht umweltfreundlich.

Eine Alternative?

Aber auch hier gibt es eine Alternative: Viele Marken und Hersteller sammeln diese horrenden Massen an Plastik und machen neue Produkte daraus, zum Beispiel wunderschöne Taschen und Rucksäcke. Ja, das Wiederverwenden von Materialien ist viel besser, als wenn sie in Meeren und auf Bergen vergammeln bzw. zu Mikroplastik zerfallen.

Drawing of a wolf in sheep's clothing

In der Praxis...

Wie gesagt, "falsche Freunde" gibt es viele – auch dort, wo man sie gar nicht vermutet. Als ich mich mit der Verpackung meiner Produkte befasste, dachte ich, mit Papier auf der sicheren Seite zu sein. Ich verwende recyceltes Papier, um die Artikel zu verschicken, weil mir Nachhaltigkeit wichtig ist. Doch selbst das ist nicht perfekt – Papier hat auch seine Umweltkosten, vor allem bei der Herstellung und dem Transport.

Trotzdem ist recyceltes Papier für mich aktuell die beste Lösung, weil es im Vergleich zu Plastik weniger belastend ist. Nachhaltig zu leben ist eben ein fortlaufender Lernprozess, und ich bin überzeugt: Jeder kleine Schritt zählt. Und hey, sobald ich eine bessere Lösung gefunden habe, werde ich es damit versuchen. Vielleicht erfindet endlich jemand eine Maschine, mit der wir Pakete – und vielleicht auch uns selbst – beamen können. Wäre doch was, oder?

Nachhaltigkeit ist ein Lernprozess, wie eine neue Sprache. Es gibt keine perfekte Lösung, aber kleine Schritte zählen. Und weißt du was? Nach einigen Monaten verstehe ich plötzlich viel mehr als am Anfang. Es ist, als würde ich diese neue Fremdsprache jetzt sprechen – sicherlich noch mit einem Akzent, aber immerhin!

Übrigens, das Lernen einer neuen Sprache trainiert das Gehirn – das sagen Neurowissenschaftlerinnen. Und das gilt nicht nur für Sprachen: Ob wir Vokabeln oder etwas ganz anderes lernen, das Lernen an sich hält unser Gehirn fit, weil sich neue Nervenbahnen bilden. Und das Schöne daran ist, unser Gehirn belohnt uns mit Glücksgefühlen, wenn wir etwas gelernt haben.

Wenn du also etwas Neues lernen möchtest – sei es eine Sprache, einen nachhaltigereren Lebensstil oder etwas ganz anderes – geh es langsam an. Teile dir den Weg in Etappen auf und feiere die kleinen Erfolge. So wird Lernen zu einem beständigen Begleiter, der dir Freude und neue Perspektiven schenkt.

Du willst mit kleinen Schritten starten? Bei JoVal Elements findest du kuratierte Accessoires, die nicht nur schön, sondern auch fair und langlebig sind.

**P.S.** Ich habe meine Kärtchen benutzt, um eine Tabelle zu machen. Aber dann dachte ich, ein Lesezeichen wäre noch besser. Denn je öfter du Vokabeln wiederholst, desto schneller kannst du sie behalten. Hier kannst du die Tabelle oder das Lesezeichen herunterladen.

**P.P.S.** Falls du Lust hast, mehr über Nachhaltigkeit zu lesen, hier sind einige Lexika, die dir einen Überblick über Nachhaltigkeitsthemen bieten können:

Lexikon der Nachhaltigkeit

Lexikon Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeitslexikon

 

 

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